Berlin-Studienfahrt der 10. Klassen – Geschichte hautnah erleben …
… das war unser Motto für die Studienfahrt nach Berlin 2023! Unsere Schwerpunkte lagen dabei auf den Hauptthemen Demokratie, Nationalsozialismus, die DDR und BRD. Der Geschichtsunterricht zahlte sich also doch aus. Immerhin sorgte dieses Vorwissen dafür, dass wir, die zehnten Klassen, die einzelnen Workshops einfacher und schneller bewältigen konnten.
Den Anreisetag werden wir so schnell nicht vergessen. Bei einer 50-minütigen Pause erwartet man eigentlich, dass man es rechtzeitig schafft, sein Essen von McDonalds zu bekommen und zu essen. Durch die hohe Auslastung war dies jedoch nicht einfach. In Berlin angekommen, beschäftigten wir, die 10C, uns auch schon mit dem Thema Demokratie, spezialisiert auf die revolutionären Ereignisse in Berlin 1918-1919. Nach Vorträgen, Führungen und Eigenerarbeitungen war der Nachmittag auch schon vorbei. Mit Bus und S-Bahn versuchten wir den Weg zum Hotel zu finden, ohne Rücksicht auf Verluste. Schlussendlich kam aber jeder an und der erste Tag neigte sich dem Ende zu.
Am Dienstag lag unser Fokus auf dem Thema DDR und BRD, beziehungsweise die Mauer. Martin Klähn führte uns dafür zu einer Außenausstellung und erzählte etwas zu dieser Zeit. Anschließend teilten wir uns in Gruppen auf und begannen unsere eigenständigen Recherchetouren entlang der Berliner Mauer. Am Ende kam es zu einer kleinen Auswertung, welche wichtigen Denkmäler und Personen einem bei dieser Tour begegnet sind. Abends stand es uns dann frei, unsere Aktivitäten selbst zu wählen. Ob es nun das Dungeon war, shoppen oder auch nur irgendwo essen gehen, alles war möglich.
Am letzten Tag unserer fesselnden Reise durch die Geschichte Deutschlands stand die düstere Epoche der NS-Zeit im Mittelpunkt. Durch Frau Schmolinsky erfuhren wir am Gleis 17 von den grausamen Schicksalen tausender deportierter Juden, die in Tiertransportzügen zu den KZs wie Auschwitz und Theresienstadt gebracht wurden. Viele verloren auf dieser qualvollen Fahrt ihr Leben, ohne zu wissen, was sie erwartet hätte.
Anschließend besuchten wir das historische Haus der Wannseekonferenz, wo die verheerenden Beschlüsse zur Judendeportation besprochen wurden. In einem 90-minütigen Gespräch, begleitet von Sekt und Wein, wurde damals über das Schicksal der Juden entschieden. Um die Situation noch intensiver nachempfinden zu können, wurde uns die Geschichte der jüdischen Familie Chotzen nähergebracht. Eine fesselnde Ausstellung und ein anschließender Workshop in kleinen Gruppen ließen uns die Tragödie der Familie spüren.
Nachdem wir uns emotional in die Lage der Familie versetzt hatten, holte unser Busfahrer Mirko uns ab, um auch die 10a nach ihrem Programmpunkt zum Hotel zu bringen.
An diesem Abend suchten wir uns, die 10C, einen schönen Ort in Berlin aus, damit wir noch einen letzten, gemeinsamen Abend als Klasse genießen konnten. Trotz der Schwere des Tages wurde dieser durch unser fröhliches Lachen verschönert.
Doch bevor wir uns am Donnerstag auf den Heimweg machten, war unsere Geschichte mit Deutschland noch nicht zu Ende. Unsere letzte Station führte uns nach Sachsenhausen, einem KZ-Außenlager. Mit viel Feingefühl erzählte uns ein freundlicher Italiener vom Schicksal der Juden in diesem grausamen Konzentrationslager. Es fiel uns schwer, das Gesehene zu verarbeiten.
Und so endete unsere beeindruckende Reise mit einem weiteren Besuch bei McDonald’s, wo wir diesmal jedoch Zeit hatten, unseren Burger zu genießen.
Diese Reise wird uns allen noch lange im Gedächtnis bleiben. Sie hat uns nicht nur die Schrecken der Geschichte nähergebracht, sondern uns auch gezeigt, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen und für eine bessere Zukunft einzustehen.
Ronja Sünwoldt und Antonia Völcker (beide 10c)